Ein Abrissgebäude, ein Stadtpark, ein Parkplatz, eine wackelige Kamera. Eins, zwei Acapella-Lines und dann kommt der Signature Move: „Gib mir den Beat, Kuseng“. Wenn Chirok 471 anfängt zu rappen und durch seine Insta- und YouTube-Videos direkt aus dem Ruhrpott auf die Handys der Hörer schießt, dann lässt sich das am besten mit seinen eigenen Worten beschreiben: „Chilliger Vibe, Kippe mit Chai/Eure Texte sind wie Pepp, alles billige Lines“. Recht hat er! Denn in Zeiten vieler aufgeregter Newcomer mit übersteuerten Stimmen und nervösen Pop-Hooks, kommt Chirok mit etwas um die Ecke, dass durch seine mangelnde Präsenz im aktuellen Deutschrap, so erfrischend wie echt klingt: Punchlines! Der Rapper aus Duisburg, dem sichtbar der Schalk im Nacken sitzt, hat schon früh gemerkt, dass er das Talent dazu hat. Aber es ist mehr als das: „Die Leute geben sich fast alle keine Mühe mehr“. Aber Punchlines schreiben, das ist Arbeit. „Ich will einfach, dass die Leute checken dass ich die heftigsten Texte hab, egal ob sie mich mögen oder nicht“. Wenn diese Texte trotz der Anstrengungen dann auch noch so locker leicht und entspannt rüber kommen, wie auf Chiroks diversen Underground-Hits, dann ist es definitiv etwas Besonderes. Die Mischung aus „Do it yourself“-Attitüde und handwerklichem Können, der Mix aus Gangstergeschichten, Humor und Kopfnicker-Storys - all das hat man so schon lange vermisst und bekommt es hier nun endlich wieder präsentiert.