Was passieren kann, wenn man zwei gegensätzliche Genres verbindet, zeigt Florian Franke auf seinem neuen Album „Rosa Elefanten“. Eine Mixtur aus Pop und Jazz, die so natürlich wirkt, als wäre sie schon immer da gewesen. Feinsinnige Texte führen durch Arrangements, die überraschen, aber dennoch vertraut scheinen. Mal schimmert eher die Leichtigkeit des Pops durch, mal überwiegt die Freiheit des Jazz. Ein gutes Stück vom Mainstream entfernt, erinnert der deutsche Jazz-Pop an eine Zeit, in der Musik nicht am Laptop, sondern im Studio entstand. Dabei ist die Besonderheit des Albums, dass alles live und gleichzeitig eingespielt wurde. Mit einer fantastischen Band im Rücken ist Florian Franke ein Album geglückt, dass nicht nur den Kopf, sondern auch die Füße bewegt. Der mehrfach ausgezeichnete Sänger und Multiinstrumentalist erzählt mal fragile, mal überbordende Geschichten. Feinsinnig und klug, ohne die gängigen Klischees im Deutschpop zu bedienen. Auch soundtechnisch setzt er dabei andere Massstäbe, klingt dynamisch, ehrlich und live. Es erinnert an einen Gegenentwurf zum gegenwärtigen Radio-Pop und erscheint dennoch seltsam vertraut.