Die Felder, auf denen sich Grebe in den vergangenen 20 Jahren einen Namen gemacht hat, sind zahlreich. Klar, es geht ihm immer um die Kunst und die Bühne und den Ausdruck. Aber was er dann zum Besten gibt, ist mit „multitalentiert“ noch unzureichend beschrieben. Grebe ist Kabarettist und Chansonnier, Schauspieler und Regisseur, ein hellwacher Kommentator und ein leicht irrer Zauberer, der aus seinem Hut flauschige Kaninchen holt oder Zyankalikapseln. Er macht Lieder, Witze, er macht Kunst. Mal steht er ganz alleine im Rampenlicht, mal holt er sich für ein Konzert 300 Beteiligte auf die Bühne. Heute sieht man ihn vor einem Millionenpublikum im Fernsehen, morgen in einem der renommiertesten Theater des Landes. So vielseitig und gleichzeitig so erfolgreich bespielt kaum ein anderer die deutschen Bühnen. Von Theodor Storm zu Bismarck. Von absurden Eissorten zu Seitensprüngen mit Biomarkt-Kassiererinnen. Von Altrockern wie den Rolling Stones zu HipHop-Produzenten wie Kitschkrieg. Vom Calvinismus zum Tod: Die Welt, aus der Grebe seine Themen schöpft, ist reichhaltig und groß, aber verloren geht er darin nie. Und auch wenn die Form eine andere ist und er musikalisch mit „Popmusik“ neue Wege begeht, inhaltlich hat sich bei ihm kaum etwas verändert. Grebe bleibt unverkennbar Grebe: Ein Chronist mit Haltung, der sich gerade macht in einer Welt, die wahnsinnig unübersichtlich und unübersichtlich wahnsinnig ist. Die mal zum Lachen, mal zum Weinen, meist aber alles auf einmal ist.