OMAR ist einer dieser Alles-auf-eine-Karte-Setzer. Obwohl er die Rapszene dieser Tage als Debütant betritt, besitzt er - nicht zuletzt durch seine lupenreine Technik und seinen unbeirrbaren Flow - die Strahlkraft eines gestandenen Künstlers. Wer Silben zählen will, ist bei Omar trotzdem an der falschen Adresse: Wenn er über seine Musik spricht, betont er direkt, dass er sich »weniger als Rapper« und vielmehr als »Erzähler« sieht. Seine Raptexte - und darauf muss in seinem Fall der Fokus liegen - sind Tagebucheinträge, die knallharte Realitäten spiegeln ... Aus einem Leben, das lange Jahre den Gehalt eines aufreibenden Actionfilms hatte. Bunker wechseln, Rotlicht-Milieu, Observationen, Kilo-Batzen, Schlägereien, Fahndungsbilder, Abschiebe- Bescheide, Zellentrakte: Geschichten, die - auch wenn sie zu wahr sind, um schön zu sein - einhundert Prozent echt sind.